Wie so oft oder gar immer nehmen wir schlimme Ereignisse zur Kenntnis, diskutieren sie kontrovers und gehen zur Tagesordnung über. So ist das in der Neuzeit der globalen Informationsüberflutung. Wir drohen in der Gleichgültigkeit zu versinken. Als Selbstschutz, weil wir ja funktionieren müssen.
Mir ist Griechenland nicht egal. Im Sommer 2012 bereiste ich das Land zum ersten Mal. Ich wollte sehen, was der Bevölkerung widerfährt unter dem fremden Regime der Troika, die mit Sparprogrammen ein ganzes Volk in Geiselhaft nahm.
Es war vor drei Jahren schon schlimm. heute muss es unerträglich sein. Kein Wunder also holte das Stimmvolk zum Schlag aus und schickte die bisherigen Machthaber in die Wüste und wählte so links wie noch nie zuvor.
Die neuen Machthaber zauderten nicht lange und schickten die Vertreter der Troika mit dem blauen Brief nach Hause. Nun ist die Welt konsterniert. Entsprechend schiessen die Spekulationen ins Kraut.
Einer, der guten Zugang zu Griechenlands neuen Machthaber hat, ist Heiner Flassbeck. Er schrieb zusammen mit Costas Lapavitsas das aktuelle Buch: "Nur Deutschland kann den Euro retten". Lapavitsas wird im Spiegel als einer der wichtigen Wirtschaftsberatern von Alexis Tsipras erwähnt.
Heute gab Heiner Flassbeck ein Interview am Schweizer Radio zur Frage ob Schluss mit dem Sparkurs in Griechenland sei: Rendevous am Mittag SRF.
